Startseite Wir über uns Satzung Antragsformular Kontakt Aktuelles
Autorensuche:        
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
Erinnerungsbibliothek DDR e.V.
Sammlung und Aufbewahrung von DDR - Biographien
 
 

Maschuff, Horst

Horst Maschuff, Jahrgang 1935, verlebte seine Kindheit am Rande von Königsberg bis zur sinnlosen Zerstörung der Stadt und den Einmarsch der Roten Armee. In den Wirren des Krieges und der Nachkriegszeit verlor er seine ganze Familie. Er schlug sich als Wolfskind durch, bis er sich freiwillig im Waisenhaus meldete. Im Zuge der Aussiedlung der deutschen Bevölkerung wurde er nach Deutschland verbracht. Hier hoffte er eine neue Heimat zu finden. Aber es begann nur eine Odyssee bei Verwandten, Pflegeeltern und weiteren Heimen. Letztlich landete er in Westberlin und erlernte den Beruf eines Malers und Lackierers. 1961 kurz nach dem Mauerbau siedelte er der Liebe wegen in den Ostteil Berlins und musste sich mit den neuen gesellschaftlichen Verhältnissen auseinandersetzen.

Schon von Kindesbeinen an träumte er von einem Fahrrad. Er wollte Rennfahrer werden, aber das Leben bot dazu keine Chance. Erst im Alter von 28 Jahren bestritt er sein erstes Rennen, nachdem er sich ein schickes Rennrad zulegen konnte. Sein größter Erfolg war der Titel im Vierer-Mannschaftsfahren der Senioren über 50 Kilometer. Auch nach seiner aktiven Zeit blieb er dem Radsport treu, und so schaffte er etwas für DDR- Verhältnisse Einmaliges: Ohne jede offizielle Unterstützung und auf eigene Kosten organisierte er für frühere Rennfahrer und Hobbyradsportler gemeinsame Touren auf traditionellen Rennstrecken in der DDR. Den Höhepunkt bildete eine Fahrt zu den Radweltmeisterschaften 1981 nach Prag, und danach stellte er noch drei DDR- Rundfahrten auf die Beine. Sein größter Traum, eine Tour auf den Straßen der Friedensfahrt, blieb ihm jedoch verwehrt. Da schoben die obersten Funktionäre des Radsportverbandes der DDR einen Riegel vor.
             
 
  In Königsberg und anderswo  
  eine Lebensgeschichte  
     
 

 

 
     
  Eigenverlag 2015  
 

 

 
  184 Seiten