Der Text wurde 2000 anlehnend an Tagebuchaufzeichnungen geschrieben. Motiv war „in Erinnerung rufen und schriftlich festhalten“, was fast verdrängt oder vergessen war. Das plötzliche Infragestellen vieler Dinge passierte für mich zum zweiten Mal in meinem Leben. Zeit zum Nachdenken war vorhanden und acht Enkel gab es inzwischen auch, denen ich das Buch an meinem 70. Geburtstag in die Hand drücken konnte.

Siebzehn Jahre unseres Lebens in den Erinnerungen eines Mannes, der seine Fragen und Gedanken über das „Wohin“ unseres Landes niedergeschrieben hat. Günther Mainzer hat Tagebuch geführt, aber keine wehleidige Selbstbetrachtung, keine private Lebensgeschichte ist daraus geworden, sondern die Auseinandersetzung eines inzwischen Fünfundsiebzigjährigen, der nach wie vor mitten im Leben steht, mit seinem und das heißt für ihn: mit unserem Leben.
Von seinen Erfahrungen und Sorgen, seinen Einsichten und immer wieder von seinen Fragen, wohin unser Weg uns führt – davon berichtet Günther Mainzer in Tagebuchaufzeichnungen, Briefen und anderen Texten, die hier zu einer Einheit zusammengefunden haben und lässt dabei uns die Jahre noch einmal nacherleben, in denen wir – wie der Autor – nach 1990 unsere Lebensbahn neu zu finden, mit unseren vielen Fragen nach dem Woher und Wohin fertig werden und unseren Weg weiter zu gehen suchten.