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Grebe, Otto |
Im westfälischen Hagen in einer traditionellen Stahlkocherfamilie geboren und aufgewachsen, wurde sein Leben zeitig beeinflusst vom Denken und handeln der einfachen Menschen im gesellschaftlichen „Unten“. Das Erleben des Krieges, der schweren Nachkriegszeit, die vielen sozialen Ungerechtigkeiten ließen ihn zeitig mit Menschen sympathisieren, die offen und mutig für Veränderungen dieser Verhältnisse eintraten. So führte sein Weg folgerichtig zum ersten gewerkschaftlichen Engagement und von da zur FDJ bzw. zur KPD.
Während eines Lehrgangs an einer FDJ-Schule in der DDR lernte er seine spätere Ehefrau kennen, mit der er bis zu seinem Tode verbunden blieb. Beide erlebten eine außergewöhnliche Ost-West- Beziehung, die interessante Einblicke in diese Zeit gewährt.
Seine Entscheidung für ein Leben in der DDR war den ständigen Schikanen in der BRD und der wachsenden Überzeugung, dass die DDR das bessere Deutschland war, geschuldet. Nur in der DDR konnte er den ersehnten Berufswunsch realisieren und Journalistik studieren. Er arbeitete bei der „Freien Presse“ in Karl-Marx-Stadt und ab 1975 viele Jahre als Pressereferent des Bezirkswirtschaftsrates.
Den Untergang der DDR erlebte er als schmerzhaften Prozess. Die in der Wendezeit bekannt werdenden Details verfehlter Politik führten zu tiefer Enttäuschung, jedoch nicht zum Verlust der Überzeugung von der Richtigkeit seines marxistischen Weltbildes. Auch in diesen vor allem inneren Kämpfen war ihm seine Familie Stütze und Kraftquell. |