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Bolz Prof. Dr., Reinhard |
Reinhard Bolz wurde 1928 in Königsberg geboren, erlebte mit sechzehn Jahren nicht nur einen unfreiwilligen Schulabbruch, sondern wenige Wochen danach eine Ausbildung an der Panzerfaust. Die glücklichen Umständen zu verdankende Entlassung aus der „Festung Königsberg“ führte ihn nach Marschkilometern mit Kriegsende nach Bayern und später nach Westfalen. Dort arbeitete er für einen längeren Zeitraum bei der englischen Besatzungsmacht, ehe er nach einem Grenzübertritt in die sowjetische Besatzungszone im brandenburgischen Dallmin einen Neulehrerkurs besuchte.
Nach elf Jahren Tätigkeit als Lehrer, stellvertretender Schulleiter und Direktor einer Mittelschule in Havelberg bei gleichzeitiger Qualifizierung zum Fachlehrer für Geschichte und Aufnahme eines Diplompädagogen Studiums an der Humboldt-Universität Berlin, begann er seine Laufbahn als Lehrerbildner am Pädagogischen Institut Erfurt (Pädagogische Hochschule) zuerst als Oberassistent, später als Dozent und Berufung zum Professor. Dem waren Verteidigungen einer Dissertation A (1968) und B (Habilitation) im Jahre 1981 vorausgegangen. Als Leiter des Fachgebietes Erziehungsgeschichte/Vergleichende Pädagogik wurden neben Lehre und Forschung auch eine Reihe von Auslandskontakten wahrgenommen. Einen längeren Aufenthalt zur Erfahrungsvermittlung hatte Reinhard Bolz in den siebziger Jahren in der Republik Irak. Unter den zahlreichen Forschungsvorhaben war über Jahrzehnte die philantropische Erziehungsanstalt Schnepfenthal und deren Begründer Christian Gotthilf Salzmann Gegenstand zahlreicher Veröffentlichungen.
Im Jahre 1992 reichte er nach fast 45 Jahren Tätigkeit in Bildung und Wissenschaft seine Abberufung aus der Lehrtätigkeit ein. |