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Erinnerungsbibliothek DDR
Sammlung und Aufbewahrung von DDR - Biographien
 
 
   

Sehr geehrte Freunde,

wir teilen Ihnen mit, dass der Verein „Erinnerungsbibliothek DDR e.V.“ seine Tätigkeit mit Wirkung vom 10.10.2019 beendet hat. Die Einstellung der sehr erfolgreichen Vereinstätigkeit wurde auf der Mitgliederversammlung am 09.10.2019 einstimmig beschlossen.
Die uns anvertrauten Bücher, die Sie auf dieser Internetseite finden, wurden entsprechend unserer Vereinssatzung gesammelt und zur Archivierung dem Bundesarchiv in Berlin übergeben.
Wir danken Ihnen für ihr Vertrauen.
Unsere neu gestaltete Internetseite wird informativ auch weiterhin online sein.

Der ehemalige Vorstand

 
Impressum Datenschutzerklärung
 
     
 

Frau Birgit Petzold

Tel. 015221852665

E-Mail: petzold-neuruppin@web.de

 
             
 

Liebe Freunde und Interessenten der „Erinnerungsbibliothek DDR“

Sie finden in eintausend Bänden, Aufzeichnungen und Niederschriften von mehr als 2000 Bürgern, die in den verschiedensten Berufen und Stellungen der DDR gewirkt, gelebt und teilweise auch gelitten haben.

Sie finden in diesen Büchern eine Widerspiegelung des Lebens und Wirkens in diesem Staat von den Aufbaujahren nach dem Krieg, von den Versuchen der Störung seiner Wirtschaft, den politischen Intrigen gegen ihn, den Bemühungen seiner Politiker um die Schaffung eines einheitlichen, demokratischen Deutschlands, der innen- und außenpolitischen Erfolge und Fehler, von guten und schlechten Beschlüssen der Staats- und Parteiführung, bis zum Ende seines Bestehens, lange Zeit vom Kalten Krieg zwischen den unterschiedlichen Gesellschaftssystemen und -vorstellungen geprägt.
In eindrucksvoller Weise wird auch die Tätigkeit der „Treuhandanstalt“ geschildert. Manch einer hat am eigenen Leibe die Wirkung von Arbeitslosigkeit – als Diplomingenieur, als Professor oder Doktor der Mathematik, als Gelehrter und Forscher, als Meister oder Arbeiter im Betrieb, als Lehrer oder Landwirt miterlebt. Auch Erfahrungen mit den Verletzungen des Grundgesetzes durch staatliche Organe der BRD – Strafrenten, Verfolgung und Verhaftung – haben manche Einstellung zur Einheit geprägt. Und vielfach werden in den Autobiographien auch Vergleiche mit dem neuen Leben im nunmehr vereinigten Deutschland geschildert.

Alle Bücher haben Inhalte einer Erlebniswelt, die nicht interessanter sein kann: Die Entwicklung vom Jugendlichen über Faschismus und Krieg zum erwachsenen überzeugten Sozialisten, vom armen Fischerkind zum Ingenieur, zum Professor und Leiter eines Institutes oder zum Generaldirektor. Viele von ihnen haben dabei ihren Weg über die ABF genommen, um dann ein Studium zu absolvieren. Arbeiter und Bauern, Minister und Generäle, Angehörige der Sicherheitsorgane und Lehrer – alle Kategorien von Personengruppen haben sich in ihren Niederschriften gedanklich mit Vergangenheit und Gegenwart beschäftigt. So ist ein wahrlich bunter Strauß gelebten Lebens in der DDR entstanden, der noch weit nach uns von einem kleinen Land erzählen wird, in dem es keine ganz Armen und keine sehr Reichen gab, wo Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit Fremdworte waren, wo Bildung nicht von der Finanzstärke der Eltern abhing, wo Kultur und Gesundheitsfürsorge für alle da waren, wo Solidarität unter den Menschen herrschte und dessen Armee sich nie an Kriegen beteiligte.

Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass es für spätere Generationen wichtig ist zu wissen, was in diesem kleinen Ländchen so alles passierte. Ein tausendfaches Leben, welches ganz anders als davor und danach ablief. Dafür hoffen wir einen quellenmäßig wichtigen Beitrag mit unserer „Erinnerungsbibliothek DDR“ zu leisten.

Unsere Hoffnungen und Vorstellungen, die wir bei der Vereinsgründung hatten, wurden realisiert. Wir denken, Zweck und Aufgaben, die wir uns als Verein gestellt hatten, mit Hilfe vieler Unterstützer erfüllt zu haben. Deshalb haben wir mit Beschluss der Mitgliederversammlung vom 09. Oktober 2019 den Verein aufgelöst.

Wir danken allen Mitgliedern und Freunden des Vereins. Ihre Mitarbeit, aber auch die Mitgliedsbeiträge und Spenden waren die Basis für eine erfolgreiche Vereinsarbeit.
Wir hoffen und wünschen, dass in den kommenden Jahrzehnten dieser Quellenfundus Wissenschaftlern und Menschen aus aller Welt helfen kann, ein differenziertes und realistischeres Bild vom Leben in dem vergangenen Staat Deutsche Demokratische Republik zu bekommen.

Wir haben alle Bücher und den gesamten Nachlass des Vereins im Bundesarchiv, dem deutschen Nationalarchiv, in Berlin-Lichterfelde deponieren können, wofür wir dankbar sind. Dort können die Bücher zur Nutzung bereitgestellt werden. Dort wird auch ab Mitte 2020 ein sog. Findbuch deponiert sein, in dem alle Informationen über den Buchbestand der Erinnerungsbibliothek als analoges Bestandsverzeichnis in gedruckter Form in 4 Bänden im Findmittelraum des Bundesarchivs in Berlin-Lichterfelde als Recherchegrundlage zu finden sein.
Neben den 3 Bänden im Findmittelraum des Bundesarchivs befindet sich dieses Findbuch in der Rosa-Luxemburg-Stiftung und im Nachlass des Vereins. Es kann nach Fertigstellung käuflich erworben werden. (Der Preis für die 3 Bände wird ca. 150 Euro betragen)

Das Schriftgut des Vereins „Erinnerungsbibliothek DDR“, darunter auch die Korrespondenz mit den Autoren, ist im Bundesarchiv-Bestand „B 515 Erinnerungsbibliothek DDR e. V.“ archiviert und unterliegt, soweit es sich um Belange des Persönlichkeitsschutzes handelt, der gesetzlichen 30-Jahres-Schutzfrist. Eine Verkürzung dieser Schutzfrist ist insbesondere für wissenschaftliche Forschungsvorhaben im Einzelfall möglich, womit sich der Verein als Registraturbildner grundsätzlich einverstanden erklärt hat. Die Belange des Persönlichkeitsschutzes sind jedoch gerade bei Korrespondenz weiter zu berücksichtigen.

Der vom Verein geschaffene literarische Quellenfonds steht einer objektiven historisch kritischen Aufarbeitung der DDR-Geschichte in Gegenwart und Zukunft zur Verfügung.
Wir hoffen und wünschen, dass unsere Bibliothek für alle künftigen Interessenten von Nutzen ist.

Der ehemalige Vorstand:

Dr. Rolf Funda | Dr. Rosemarie Werner | Werner Griebel | Dr. Hildegard Wagenbreth